Die Pädagogische Hochschule Heidelberg wird auch im Sommersemester 2010 weiter ins Minus wirtschaften. Nachdem bis Anfang Dezember ein Kassensturz durchgeführt wurde, der für die finanzielle Handlungsfähigkeit des neuen Rektorats unabdingbar war, wurde klar dass die PH mit dem bisherigen Sparkurs, der von der alten PH-Leitung verordnet wurde, so kein weiteres Jahr überleben könnte. Aus diesem Grund sah sich das neue Rektorat unter Annelie Wellensiek genötigt für das Jahr 2010 einen Haushaltsplan aufzustellen, der auf einer absoluten Worst-Case-Berechnung für die Lehre basiert.
Betrachtet man den PH-Grundhaushalt , welcher der PH vom Land aufgrund des „Solidarpakt II“ zur Verfügung steht (also ohne Studiengebühren), so stellt man fest, dass die Ausgaben die Einnahmen deutlich übersteigen. Im PH-Grundhaushalt besteht im Jahr 2010 ein Defizit von 1,4 Mio. Euro. Selbst wenn alle Stellen, die Anfang des Jahres 2010 auslaufen, ersatzlos gestrichen werden würden und die, durch diese sog. Vakanz, freigesetzten Geldmittel in den Haushalt (max. rund 960 000€) fließen würden, würde die Hochschule zum Ende des Jahres mit rund 466 000€ in der Kreide stehen. Aus diesem Grund hat das Rektorat diese absolute Notbremse ziehen müssen.
Lediglich unter Einbezug der Studiengebühren kann dieses Minus überwunden werden. Von den 1,8 Mio. €, welche die StudentenInnen der PH im nächsten Jahr voraussichtlich an die Hochschule überweisen werden, müssten eben 465 000€ direkt in den PH-Grundhaushalt fließen, um die „Zahlungsunfähigkeit“ der Hochschule abzuwenden. Das ist der Skandal: das Rektorat ist gezwungen das Haushaltsloch mit Studiengebühren zu stopfen.
Nach Abzug weiterer 715 000€ aus Studiengebühren, die bereits an, aus Studiengebühren finanziertes, Personal gebunden sind und einem Sicherheitspolster von 150 000€, bleiben knapp 469 000€ übrig. Dieses Geld wiederum kann in Einverständnis mit den Studierenden, um welches das Rektorat auf der Vollversammlung gebeten hat, in die Lehre investiert werden. Nur so kann die Zahl der Stellen, die freigehalten werden muss, reduziert werden. Um alle Stellen weiter besetzt zu halten wäre jedoch der Betrag von 960 000€ nötig. Hierzu fehlen der PH eine knappe halbe Mio. Euro.
Somit wird deutlich, dass weitere Professoren, Akademische Mitarbeiter und evtl. Verwaltungsangestellte gehen müssen. Wie viele und wer genau, das ist weiter unklar. Unklar ist auch, wie dieses Loch im Lehrangebot aufgefangen werden soll.
Ebenfalls deutlich wird, dass die PH ohne Studiengebühren nicht überleben könnte. Studiengebühren sind keine „Verbesserung der Lehre“ wie dies das Ministerium gerne behauptet, sie finanzieren die Grundlehre!
Dienstag, 22. Dezember 2009
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